Ein namenloser Erzähler, zu Besuch in Prag, fällt in seinem Hotelzimmer
nach der Lektüre eines Buchs über das Leben des Buddha Gotama in einen
unruhigen Halbschlaf. Sein schwindendes Bewusstsein entlässt ihn in einen
Traum, in dem er sich als der Gemmenschneider Athanasius Pernath im geheimnisvollen
Labyrinth des Prager Gettos wiederfindet. In dessen gespenstischer Atmosphäre
voller Liebe und Leidenschaften, Intrigen, Hass und Verbrechen, Angst und
Grauen begegnet >>Pernath<< dem Golem, der als Doppelgänger des Menschen
erscheint. Seine Begegnungen mit dem Golem gipfeln im Wunsch und in der
Hoffnung, ein erlöstes, unsterbliches Ich zu erlangen. Als der Erzähler
wieder erwacht, findet er einen verwechselten Hut mit dem Namen Athanasius
Pernath. Bei seinen Nachforschungen entdeckt er weitere Spuren des Geträumten
in der so genannten Wirklichkeit. Der Schluss, in dem der Erzähler sich
selbst, d. h. seinem geträumten Ich als Doppelgänger begegnet, lässt ihn
- und mit ihm die Leser - im Ungewissen über den Wirklichkeitscharakter
des Erlebten.