Der Außenseiter Harry Haller leidet an sich und an der Welt des Bürgertums,
von der er sich abgestoßen und doch auch angezogen fühlt. Der vom Grauen
des Ersten Weltkriegs und von der Oberflächlichkeit seiner Zeit angeekelte
Melancholiker sieht sich selbst als gespaltene Existenz: Mensch und Wolf
als Sinnbild des Humanismus und des Animalischen im Menschen liegen in
einem ständigen, erbitterten Kampf. Bevor sich der vereinsamte und der
Gesellschaft entfremdete Haller das Leben nehmen kann, trifft er die Prostituierte
Hermine, die Harry in die sinnlichen Freuden des Lebens einweiht. Auf dem
Weg in das Magische Theater, einem Seelenspiegel, fällt Harry das Tractat
vom Steppenwolf in die Hände. Darin seziert ein scheinbar Unbeteiligter
Harrys Seelenzustand und führt ihm die Gefährlichkeit seiner allzu einfachen
Selbstanalyse vor Augen. Im Magischen Theater seines Freundes Pablo erlebt
der Protagonist in einer visionären Rauschgiftorgie unter anderem eine
Hochjagd auf Automobile, eine Anleitung zum Aufbau der Persönlichkeit und
eine Steppenwolfdressur. Im Olymp der Unsterblichen begegnet ihm Mozart
(Pablo) und rät ihm, das Leben und Lachen zu erlernen. Letztlich ist Harry
für einen erneuten Einsatz im Spiel des Lebens bereit: >>Einmal würde ich
das Figurenspiel besser spielen. Einmal würde ich das Lachen lernen. Pablo
wartete auf mich. Mozart wartete auf mich.<<